Sobald wir Litauen verlassen scheint sich die Landschaft um uns herum zu verändern. Es wird ländlicher, die Natur wächst ungestörter, die Straßen verwandeln sich in Flickenteppiche. Unser Fahrer erklärt uns, dass die lettische Währung zwar stärker ist als der Euro (1 Lat sind ca. 1,40€ !), die Menschen aber dennoch verhältnismäßig wenig verdienen und Lettland eines der Länder ist, das die Krise 2008 am stärksten zu spühren bekam.

In Riga angekomen fährt uns Yevgenij direkt vor die Haustür unserer nächsten Gastgeber. Armands und Laura warten schon mit leckerem Abendessen auf uns. Es gibt mit Hackfleisch gefüllte Zucchini, Bunten Salat mit Nüssen und dicken Bohnen (Bób??) und in Speck gewickeltes Hühnerfeleisch. Wir packen alles zusammen mit zwei Flaschen Wein, Brot und Süßigkeiten in einen Korb und werden auf die riesige Dachterasse des Hauses geführt. Es bietet sich uns ein exklusiver Ausblick über die Dächer Rigas. Wir sind sprachlos!

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Wir können kaum glauben wie uns geschieht…

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In Riga ist es wieder hell bis ca. 22.30 Uhr!

Nachdem wir den leckeren Rotwein geleert haben, begeben wir uns wieder in die schöne Loftwohnung des lettischen Paars. Dort trinken wir noch einen Apperol Spritz bevor wir weiterziehen in die Altstadt. Zuerst in die „I love you“ Bar, dann in eine Bar, dessen Namen wir nach einem Shot und zwei Cubra Libre vergessen, und zum Abschluss noch in die Shot Bar – leicht zu merken, denn da gibt’s nochmal einen Shot.

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Armands und Laura vor einer Kirche mit einem unaussprechlichen Namen.

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In der Bar deren Namen wir nicht mehr wissen.

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Auf dem Rückweg bekomme ich von unserem Gastgeber einen duftenden Blumenstrauß!

Um halb vier sind wir betrunken und müde wieder zurück im Appartment, schlafen aber nicht vor fünf. Stattdessen hören wir Musik und mixen noch einen Apperol zum Abschluss. Draußen ist es längst wieder hell…

Wie der nächste Morgen aussieht lässt sich leicht vorstellen: Um 14.30 Uhr schaffen wir es endlich in die Stadt und trotten im Schneckentempo durch die schattigen Gassen.

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Huch! Sind wir in Hamburg gelandet? Dass Riga eine Hansestadt ist erkennt man nicht nur an den Schreien der Möwen.

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Romantische Fassaden und enge Gässchen, so ist die Altstadt Rigas.

Eigentlich wollen wir am Abend schon nach Tallinn weiterfahren. Immerhin wollen wir in drei Tagen schon nach Russland einreisen. Doch da wir auf unsere Couch Surfing Anfragen noch keine Antworten erhalten habe, bleiben wir noch eine Nacht. Armands und Laura bieten uns an in ihrem Appartment zu bleiben. Sie selbst sind nicht zuhause, sondern auf einem Festival. Also vertrauen sie uns ihre Schlüssel an und wir verbringen einen gemütlichen Abend in ihrer Wohnung.

Am nächsten Morgen schlafen wir uns wieder aus. Gegen Mittag machen wir uns mit unserem Gepäck auf den Weg zum Busbahnhof. Wir kaufen uns ein Busticket nach Tallinn, der Bus fährt um 16 Uhr. Im Bus erwartet uns absolute Luxusklasse: Wir haben einen Stromanschluss, Internet, eine saubere Toilette, Musikfernsehen und kostenlosen Kaffee. Wahnsinn! Wo sind all unsere Skypekontakte zum Chatten?!

Draußen wird es ungemütlich. Regenschleiher wehen am Panoramafenster vorbei. Durch locker stehende Kiefern sehen wir die Wellen der Ostsee auf den Strand rollen. Die Landschaft ist grün, gesprängkelt mit weiß-schwarzen Flecken: Störche, sie begleiten uns weiterhin. Ob sie uns auch in Estland erhalten bleiben?

Prieka Latvija, es war uns eine Freude!

2 responses


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liebe Kathrin,
weiter so! Ich lese Deine Ausführungen mit größtem Interesse, erkundest Du doch eine Region der Welt, die mir völlig fremd ist…bis auf die Musik, und genau dazu wollte ich mich äußern: ist etwas von lokaler-regionaler Musikkultur mitzukriegen? Oder spielen die DJs überall im Baltikum denselben 180 beats-per-minute-Einheitsbrei wie überall, als Lounge/Disco/Chillout-Sauce verpackt? Oder was spielen beim Couchsurfing – wie in Riga – junge Menschen im privaten „Setting“ für Lieblingsmusiken an?
Viel Spaß weiterhin bei Eurer „Go-East-Tour “ und gute Kondition für die Wodka-Runden in Rossija wünscht der auf dem Weg nach Gomera befindliche Udo (PS:Aperol-Spritz ist auch hier einer unserer Lieblings-Apertitifs geworden…)

8. August 2011 08:44

Hallo Udo!
Du hast schon richtig getippt: Aus den Clubs schwappt die gleiche Musik, die wir auch aus Deutschland kennen. Charts eben. Privat haben wir viel Chill Out gehört und ein bisschen Elektro. In Riga wurden uns „Hot Chip“ empfohlen, die uns auch sehr gefallen haben. Ansonsten hörten wir Sachen die White Strips und Coldplay, also nix Neues…

Gute Erholung im warmen Süden!
Kathrin

9. August 2011 20:30

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