Nach neunstündiger Reise setzen uns Adam, unser Fahrer, und sein Vater in einer Seitenstraße der Danziger Innenstadt ab. Von hier aus ist es tatsächlich nicht mehr weit bis zum Hostel Gdansk, das wir am Abend vorher für diese Nacht reserviert hatten. Wir checken im 6-Bett-Zimmer ein, immerhin kosten uns die Betten jetzt was und hier bezahlen wir pro Person und ohne Frühstück 50 Zloty (ca. 12,25 €) die Nacht.
Als erstes geht es ins Zentrum der kleinen Hansestadt.

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Hier bekommen wir dann auch endlich etwas leckeres zu Essen! Und günstig ist es dann auch ein bisschen: 2x Scholle mit Salat, Pommes und frischem Bier macht 55,80 Zloty (ca. 12 €). Wir sind satt und zufrieden.

Nun sind wir also tatsächlich los und allein und alle sprechen Polnisch. Alles was wir sage können sind ein schlecht ausgesprochenes dziekuje (danke) und dzień dobry (guten Tag), aber so richtig ernst nehmen uns die Polen damit noch nicht.

Den nächsten Tag verbringen wir am Strand von Sopot, einem Badeort direkt in der Nähe. Mit dem ratternden und quietschenden Zug fahren wir die paar Stationen bis Sopot. Dort folgen wir den Massen, ab an den Strand! Es ist Sonntag, die Sonne scheint und wir sind nicht die einzigen mit dieser Idee…

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Der Strand würde aus allen Nähten platzen, hätte er welche. Da er jedoch keine hat drängen sich die Dicken und Dünnen, Braungebrannten und weniger Braungebrannten, Alten und Kinder Polens hier am Strand von Sopot bis ins Gebüsch auf der einen und bis in die Ostsee auf der anderen Seite.

Neben uns mischen sich zwei kräftig-deftige Polen mit ihren Frauen ihren letzten Whiskey-Cola. Die Flasche ist leer und die Gläser kurz darauf auch…

Als uns die Enge, der Lärm und die Impressionen zu viel werden, beschließen wir zu schlendern. Vielleicht wird es ja irgendwo auf diesem doch recht langen Strand mal leerer…

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Und tatsächlich: auf dem Weg nach Gdynia wird es zeitweise menschenleer. Wir verbringen einen wunderschönen Sonntagnachmittag am Meer.

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Blick von Gdynia auf Sopot

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Zurück in Gdansk

Schon von weitem erkennen wir die angespannte Haltung des Hundes, der gebannt, wenige Zentimeter von der Glasscheibe entfernt, in ein Schaufenster blickt. Herrchen und Frauchen stehen dabei, halten den Hund an gespannter Leine. Sie sehen amüsiert aus und beobachten was auch wir nun sehen: hinter der Scheibe hat es sich eine weiße Katze bequem gemacht und streift nun demonstrativ hin und her, reckt und streckt sich, schnuppert genüssich an der Scheibe und lässt sich dann wieder in aller Ruhe direkt unter den starrenden Augen des Hundes nieder. Katzen können so arrogant sein! Und Hunde so dumm…

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Die nächste Nacht im Hostel sind wir vermeindlich die einzigen in unserem 6-Bett-Zimmer und freuen uns über die Ruhe. Leider wird diese von einem Rumänisch-Polnischen Pärchen gestört, das nachts um 2 Uhr seine Betten bezieht. Am nächsten Morgen verlassen wir unausgeschlafen das Hostel. Gdansk empfängt uns mit Regen. Zum Glück sind wir mit fetten Waderstiefeln und Regenjacken gewappnet gegen die sintflutartigen Ergüsse. Die Polinnen nehmen es gelassen und stolzieren weiterhin auf ihren hohen Hacken und mit nackten Beinen durch die Innenstadt. Wir jedoch verziehen wir uns in die riesige Shopping Mall und kaufen uns erstmal ein Netbook! So ganz ohne Internet und Schreiben-können halten wir es dann doch nicht aus. Danke Lukasz für die kompetente Beratung: das Netbook läuft super!

Jetzt können wir uns auch nach unserer nächsten Unterkunft umsehen. Denn in Gdansk wollen wir eigentlich nicht mehr bleiben. Im McDonald’s dirket vorm Ausgang des Saturn packen wir unser neu erstandenes Netbook aus und können sofort ins Internet gehen. Am Abend vorher hatte ich bereits vom Compter des Hostels aus ein paar Couch Surfing Anfragen verschickt. Und zum Glück: zwei Leute aus dem Raum Olsztyn wollen uns aufnehmen! Wir entscheiden uns für den ersten, der geantwortet hat: Arek aus Olsztynek.
Arek entpuppt sich als äußerst hilfsbereit. Er schickt uns Bus- und Bahnverbindungen nach Olsztyn und Olsztynek und bietet an uns nachts noch von der Bushaltestelle in Olsztynek abzuholen. Also holen wir unser Gepäck im Hostel ab und verabschieden uns von diesem süßen historischen und recht touristischen Städtchen an der Ostseeküste Polens.

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